Wölfe sind lernfähige und soziale Raubtiere, die sich nach vielen Jahren Absenz wieder in unserer Region ausbreiten und ein angepasstes Konfliktmanagement nötig machen. Kenntnisse über ihr komplexes Verhalten und ihre einzigartige Biologie haben zu einem besseren Verständnis ihrer Lebensweise geführt und machen dadurch Vergrämungs-Maßnahmen zielgerichtet und wirkungsvoll. Auf diesen Seiten werfen wir einen Blick auf das Wolfsverhalten und ihre Biologie, einschließlich ihres Territorial- und Jagdverhaltens, Nahrungssuche und Sensorik sowie angemessene Herdenschutzmaßnahmen.
Territorialverhalten: Wölfe sind territorial lebende Tiere, die in Familienverbänden, den sogenannten Rudeln, zusammenleben. Ein Rudel beansprucht ein bestimmtes Territorium, das es gegenüber anderen Rudeln verteidigt. Das Territorium wird durch Duftmarken, lautstarkes Heulen und ritualisierte Verhaltensweisen markiert, um potenzielle Eindringlinge abzuschrecken. Nicht besetzte Grenzgebiete zwischen den Territorien werden von alleinlebenden Wölfen, die auf der Suche nach einem Partner sind, zur Durchwanderung genutzt.
Nahrungssuche und Jagdverhalten: Wölfe sind Fleischfresser und jagen in der Regel in Gruppen. Die Jagdstrategie der Wölfe beruht auf Teamarbeit und Koordination. Allein lebende Tiere können diesen Vorteil nicht für sich nutzen und sind deshalb besonders erfinderisch, um Herdenschutzmaßnahmen für - im Vergleich zu wild lebenden Beutetieren – leicht zu erreichende Nutztiere erfolgreich zu umgehen. Wölfe nutzen ihre scharfen Sinne, wie den ausgeprägten Geruchssinn und das Gehör, um Beutetiere aufzuspüren und sich lautlos anzuschleichen. Beim Beuteschema sind Wölfe extrem anpassungsfähig und sollte es aufgrund von Nahrungsknappheit nötig sein, sind sie durchaus bereit, auf ungewöhnliche Angebote wie Abfälle auszuweichen oder größere Tiere ins Visier zu nehmen.
Sensorik: Die Sinne der Wölfe sind gut entwickelt und spielen eine entscheidende Rolle in ihrem Überleben. Ihr ausgeprägter Geruchssinn ermöglicht es ihnen, Beutetiere, Artgenossen und ihr Territorium wahrzunehmen. Wölfe haben auch ein exzellentes Gehör, das es ihnen ermöglicht, weit entfernte Geräusche zu hören und die Kommunikation innerhalb des Rudels aufrechtzuerhalten. Ihre Sehfähigkeit ist zwar nicht so gut wie bei Menschen, aber sie können Bewegungen gut erkennen und auch in der Dämmerung und nachts jagen. Außerdem sehen sie, ähnlich wie Hunde und Schafe, ein anderes Farbspektrum als der Mensch: besonders kontrastierende Farben wie z.B. Blau gegen Weiß sind für Wölfe gut wahrnehmbar.
Fazit: Indem wir die Lebensweise des Wolfes besser verstehen, können wir dazu beitragen, Konflikte zwischen Wölfen und Menschen zu minimieren. Wirkungsvoller und angepasster Herdenschutz ist in dieser Zeit der Brennpunkt, denn Isegrim verursacht nicht nur viel Ärger und Schaden, sondern auch eine emotional überladene Diskussion darüber, wie ein sinnvolles Wolfsmanagement aussehen könnte. Wertvoller Tierbestand muss bestmöglich geschützt werden, um langfristig Konflikte mit dem Wolf zu vermeiden und zu minimieren.