Rotwild verursacht Schäden an Feldfrüchten

Große Rotwild Hirsche stehen in einem Feld Rotwild lebt in ausgeprägten Sozialstrukturen. Die Bildung von Großrudeln ist keine Seltenheit, vor allem in Kernvorkommen mit geeigneten  Lebensräumen und dort, wo inzwischen Wölfe vermehrt auftreten. Gleich ob Familienverband oder Großrudel – von Rotwild verursachte Schäden an Feldfrüchten sind für Grundeigentümer und Jagdausübungsbechtigte sehr ärgerlich.

Mit einem fachgerecht aufgestellten Elektrozaun können solche Schäden erfolgreich reduziert, oft sogar gänzlich vermieden werden. Wir empfehlen den Einsatz eines leistungsstarken 12 Volt AKO-Weidezaungeräts, das eine Zaunspannung von etwa 4000 bis 5000 Volt gewährleistet. Die Impulsenergie muss über 1 Joule bis zu etwa 5 Joule betragen.

Grundvoraussetzung für die Effektivität eines jeden Elektrozauns ist eine sehr gute Erdung. Der Rotwild-Abwehrzaun sollte eine Höhe von 1,60 bis 1,80 m haben. An den Feldecken und je nach Zaunlänge auch auf halber Strecke einer jeden Feldseite wird ein Holzpfahl eingeschlagen, an dem Isolatoren festgeschraubt werden. Dazwischen werden (je nach Gelände) im Abstand von 7 bis 8 Metern der Höhe des Zaunes entsprechende Kunststoffpfähle mit integrierter Litzenöse aufgestellt.

Rotwild-Abwehrzaun

Rotwild-Abwehrzaun
  1. weiß-blaue TopLine Plus Zaunlitze 
  2. blaues TopLine Plus Weidezaunband 
  3. blaues Signalband 
  4. Alustreifen oder Lappen
  5. Zaunverbindungskabel mit Krokodilklemmen  
  6. Signal-Licht
  7. Warnschild
  8. Isolatoren


Ähnlich wie in der Viehhaltung reicht es im Grunde aus, zur Abwehr von Rotwild ein bis zwei Litzen zu spannen. An den Holzpfählen werden die Litzen gespannt, während sie in die Ösen der Kunststoffpfähle nur eingelegt werden müssen.
Wichtig:
Der Elektrozaun oder die Litze  muss für das Wild als Hindernis gut erkennbar sein. Am besten verwendet man ein blaues TopLine Plus Weidezaunband. Bei zwei gespannten Litzen sollte das obere das blaue Weidezaunband sein, für die untere ist die TopLine Plus Weidezaunlitze bestens geeignet.
Unser Tipp:
Bei hohem Wildvorkommen hängen Sie an das Weidezaunband oder an die Litze in regelmäßigen Abständen blaue Signalbänder aus Kunststoff oder reflektierende sowie Geräusche verursachende Alufolienstreifen oder auch nur einfache Lappen. Der Zaun wird vom Wild so noch besser wahrgenommen! Und der höhere Aufwand lohnt sich.

Bitte beachten:

Kommt im Revier neben Rotwild auch Schwarzwild vor, ist es ratsam, weitere Litzen im Bodenabstand von 20 bis 25 cm, dann 50 cm und oben von 160 bis 180 cm zu ziehen. Lesen Sie dazu bitte unsere  Empfehlungen zum Schwarzwild-Abwehrzaun .

„Die besten Erfolge zur Abwehr von Rot- und auch Damwild erziele ich, wenn der E-Zaun mit einem klassischen Lappenzaun ergänzt wird. Dann kann unter Umständen die Litze auf 180 Zentimeter weg gelassen werden. Nach meiner Erfahrung dauert es mehrere Monate, bis das Rotwild sich an den Lappenzaun gewöhnt hat. Nimmt man keinen Lappenzaun zu Hilfe, sollte die oberste Litze wenigstens gut sichtbar sein.“

REVIERJAGDMEISTER HENRIK WILLMANN – Berufsjäger und Forstwirt in einem privaten Forstgut