Fischzuchtanlagen sind beliebte Futterquellen bei Fischottern

Ein Fischotter sondiert das Gelände Der Bestand an Fischottern hat in Deutschland deutlich zugenommen. In der Folge tun sich im Bereich der traditionellen Teichwirtschaft große wirtschaftliche Probleme auf. Wenn im Winter die Bäche arm an Fischen sind, gehen die Räuber vermehrt in den Teichanlagen der  Fischzuchtbetriebe auf Beutezug. Im Sommer lehrt die Fähe (weibl. Otter) ihre Jungen das Fangen von Fischen. Dabei töten sie mehr Fische als sie fressen.

Fischotter-Berater und die Fischereiverbände erteilen Auskünfte zur möglichen Förderung von Abwehrmaßnahmen.

Eine davon ist der Einsatz von Elektrozäunen. Elektrifiziert werden die Litzen entweder über ein leistungsstarkes 12 V AKO-Weidezaungerät oder im Nahbereich einer Stromversorgung mit einem 230 V AKO-Netzgerät. Vorteil der Netzgeräte (Rat: FI-Schutzschalter einbauen): uneingeschränkte Hütedauer, bei starkem Bewuchs sowie hoher Zaunlänge wesentlich hütesicherer und auch stromsparender als  Akkugeräte. Als interessante Alternative bieten sich AKO-Duo-Elektrozaungeräte an – 230 V Netzspannung und 12 V Akku als zwei Energiequellen in einem Gerät.

Grundsätzlich gilt, dass eine Zaunspannung  von etwa 4000 bis 5000 Volt und einer Impulsenergie über 1 Joule bis zu etwa 5 Joule gegeben ist. Für optimale Erdung ist zu sorgen.

Um die Fischteiche werden AKO-Kunststoffpfähle mit einer Gesamthöhe von 70 cm (Bodennagel 18 cm) aufgestellt, die im Abstand von 5 bis 6 m stehen. An den Teich-Ecken wird zur Stabilisierung ein Holzpfahl eingeschlagen, an dem Isolatoren festgeschraubt werden.
Ein Fischteich zwischen Wald und Wiese
Fischzuchtanlagen in Otter-Lebensräumen sind beliebte Futterquellen.
Ein Zaun um einen Fischteich vor Fischotter zu schützen
Teichschutz mit Elektrozaun.

Fischotter-Abwehrzaun

Fischotter Abwehrzaun
  1. weiß-blaue TopLine Plus Zaunlitze
  2. blaues TopLine Plus Zaunband
  3. Zaunverbindungskabel mit Krokodilklemmen
  4. Warnschild
  5. Signal-Licht
  6. Isolatoren


Zwei weiß-blaue AKO TopLine Plus Weidezaunlitzen werden mit einem Bodenabstand von 10 und 30 cm angebracht. Dazwischen wird  auf 20 cm und darüber auf 40 cm ein blaues AKO TopLine Plus Weidezaunband gespannt.

Beachte:
Geländeunebenheiten sind unbedingt zu beachten. 

Erfolgsentscheidend:
In Regionen mit hohen Schneelagen und bei Hochwassergefahr müssen mindestens 160 bis 180 cm lange AKO-Pfähle eingesetzt werden, an denen zudem die Litzenhöhen variabel verstellbar sind. Geeignet sind beispielsweise AKO-T-Post-Metallpfähle oder AKO-Fiberglaspfähle. Obwohl es arbeitsintensiv ist, müssen die Bodenabstände der Litzen mit der Schneehöhe „mitwachsen“. Ebenso wichtig ist in der Vegetationsperiode das Kurzhalten des Bewuchses im Nahbereich des Elektrozauns.
Tipp:
Wo um Fischteiche feste Zaunanlagen genehmigt sind, besteht die Gefahr, dass Otter über den Zaun klettern. Verhindern lässt sich das, indem an der Zaun-Außenseite im Bodenabstand von 20 und 40 cm Isolatoren angebracht und daran je eine AKO TopLine Plus Weidezaunlitze gespannt und elektrifiziert wird. Eine 10 bis 15 cm über dem Zaun gespannte, stromführende Litze ist ebenso effektiv.
Probleme:
AKO-Agrartechnik fühlt sich verpflichtet darauf hinzuweisen, dass 

  1. Fischzuchtbetriebe oder deren Teichanlagen häufig offen zugänglich sind. Vor allem Kinder könnten an den Elektrozaun greifen. Daher gerade dort unbedingt deutlich sichtbare Warnschilder anbringen!
  2. wandernde Amphibien wie Kröten und Frösche in der Laichzeit zu den Teichen ziehen. Nicht selten sitzen zwei oder gar drei Männchen auf einem weiblichen Frosch. Berührt der obere die Litze können alle Frösche durch den Stromschlag getötet werden.

„Seit etwa 2003 hat sich der Fischotter in Niederbayern sehr stark verbreitet. In den Fischzuchten hat er große Schäden angerichtet und wird solche weiterhin anrichten. Aufgrund dessen haben viele Fischzüchter schon ihre Anlagen aufgegeben. EIektrozäune sind als mobile Einrichtung für die Abwehr des Fischotters eine geeignete Abwehrmaßnahme, wenn sie richtig aufgebaut und gepflegt werden.“

MARTIN MASCHKE – Fischwirtschaftsmeister, Fischerzeugerring Niederbayern