Biber verursachen große Fraßschäden an Bäumen

Ein Biber im Gewässer Ein Elektrozaun zur Abwehr von Bibern? Die Nager sind gemäß Bundesnaturschutzgesetz besonders und streng geschützt. Zudem ist der Biber im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführt, so dass bestimmte Schutzvorschriften zu beachten sind. Die Unteren Naturschutzbehörden, Bibermanager und Biberberater geben Auskunft über die rechtlichen Voraussetzungen und mögliche Fördermaßnahmen zum Einsatz eines Elektrozauns als eine Präventivmaßnahme zur Schadenabwehr.

Vielerorts sind durch Biber verursachte Schäden ein Thema: Fraßschäden an Bäumen, Bau von Biberdämmen in sensiblen Hochwassergebieten, Bau von Röhren unter Äckern und Dämmen oder auch Bahntrassen. Außerdem verursachen die Nager Fraß- und Vernässungsschäden an landwirtschaftlichen Kulturen (Feldfrüchte, Obst, Gemüse, Sonderkulturen) oder auch Schäden an Teichanlagen in der Fischzucht.
Bevorzugt werden gewässernah gelegene Maisfelder durch Biber geschädigt. Seit vielen Jahren werden Elektrozäune erfolgreich zur Abwehr von Bibern eingesetzt, um sie von Ackerflächen und Gärten abzuhalten und die Neuanlage oder den Wiederaufbau von Biberdämmen zu verhindern.

Bevorzugt werden gewässernah gelegene Maisfelder durch Biber geschädigt.

Biber-Abwehrzaun

Biber Abwehrzaun
  1. weiß-blaue TopLine Plus Zaunlitze
  2. blaues TopLine Plus Zaunband
  3. Zaunverbindungskabel mit Krokodilklemmen
  4. Warnschild
  5. Signal-Licht
  6. Isolatoren


Aus der Praxis weiß man, dass ein 12 V AKO-Akkugerät mit einer Zaunspannung von etwa 3000 bis 4000 Volt und einer Impulsenergie über 1 Joule bis zu etwa 4 Joule für die Stromversorgung des aus zwei Litzen bestehenden Zauns ausreichend ist. Für eine optimale Erdung ist zu sorgen. Zum Zaunaufbau werden AKO-Kunststoffpfähle mit einer Gesamthöhe von 70 cm (mit Bodennagel) verwendet und im Abstand von etwa 5 m aufgestellt.  

An den Ecken wird zum Spannen der Litzen ein Holzpfahl eingeschlagen, an dem Isolatoren festgeschraubt werden. Um den Neubau eines Dammes zu verhindern, werden über abgetragenen oder entfernten Biberdämmen am besten mit zwei höhenverstellbaren Kunststoffösen bestückte AKO-Fiberglaspfähle so tief wie möglich in den Gewässergrund oder den Biberdamm gesteckt. Der Zaun sollte an den Ufern ober- und unterhalb des Damms 5 bis 10 m weitergeführt werden. Zwei beliebig farbige AKO TopLine Plus Weidezaunbänder werden mit 10 und  max. 30 cm Abstand vom Boden, dem Damm oder der Gewässeroberfläche angebracht und elektrifiziert.
Wichtig:
Der Elektrozaun wird entlang des Gewässerverlaufs aufgestellt. An den Enden der zu schützenden landwirtschaftlichen Nutzflächen wird er landseitig 20 bis 30 m rechtwinklig (U-förmig) weiter gesetzt. So kann verhindert werden, dass die Biber den Zaun umgehen. Wenn sie untergraben, muss man den Elektrozaun unbedingt um den Ausgang aufstellen.
Beachte:
Geländeunebenheiten sind unbedingt zu berücksichtigen (entweder die unterste Litze anheben oder mit einem zusätzlichen Pfahl niederziehen). Wegen des geringen Bodenabstands der unteren Litze ist besonders darauf zu achten, dass der Bewuchs im Bereich des Zaunverlaufs kurz gehalten wird. Grundsätzlich, aber vor allem im Bereich von Gewässern, darf das Anbringen von Warnschildern nicht vergessen werden. In der Regel reicht es, wenn der Elektrozaun ein bis zwei Wochen unter Strom gesetzt ist. Dann bleiben Biber für einige Zeit den zu schützenden Bereichen fern.

„Biber sind sehr flexible Vegetarier, und wo die Landwirtschaft energiereiche Feldfrüchte „anbietet“, bedienen sie sich natürlich. Um Fraßschäden zu vermeiden und um zu verhindern, dass Biber auch Röhren unter den zum Fraß genutzten Acker oder Dämme in kleineren Gräben bauen, hilft ein Elektrozaun. Der ist sehr effektiv – Biber sind nass, wenn sie aus dem Wasser kommen. Elektrozäune lassen sich auch einsetzen, um den Neubau von Dämmen zu verhindern oder Biber aus Gärten rauszuhalten.“

GERHARD SCHWAB – M.Sc. Wildbiologe, BN-Bibermanager Südbayern